Die Europäische Union hat die Zölle auf Getreide, Ölsamen und daraus hergestellte Produkte aus Russland und Belarus deutlich erhöht. Die Maßnahme ist seit dem 1. Juli 2024 in Kraft.
Die Einfuhren von Getreideerzeugnissen aus Russland in die EU haben seit der großangelegten russischen Invasion in der Ukraine erheblich zugenommen. Russland ist zwar nach wie vor ein relativ kleiner Lieferant dieser Erzeugnisse auf dem EU-Markt, gehört jedoch zu den weltweit größten Erzeugern und Ausführern dieser Erzeugnisse.
Angesichts seiner derzeitigen weltweiten Ausfuhrmengen könnte Russland erhebliche Mengen in die EU umleiten, was zu einem plötzlichen Zustrom von Waren aus seinen großen Lagerbeständen und damit zu einer Störung des EU-Marktes führen würde.
Die EU will verhindern, dass russische Ausfuhren von widerrechtlich angeeignetem Getreide aus den Gebieten der Ukraine den europäischen Markt destabilisieren. Gleichzeitig soll Russland daran gehindert werden, mit den Einnahmen aus Getreideexporten in die EU seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu finanzieren.
Neben der Zollerhöhung wird auch die Nutzung von Kontingenten nicht mehr möglich sein. Der Transit durch die EU ist von den Maßnahmen nicht betroffen.
Neue Genehmigungscodierungen für ATLAS-Ausfuhr veröffentlicht
Vor dem Hintergrund weiterer Sanktionsmaßnahmen gegen Belarus hat die Generaldirektion der EU-Kommission neue Genehmigungscodierungen veröffentlicht. Außerdem wurden Codierungen für die Erklärung, dass eine Altvertragsregelung in Anspruch genommen wird bzw. die Verbote nicht gelten, veröffentlicht. Die für eine Anmeldung in ATLAS-Ausfuhr erforderlichen Codierungen können Sie dieser ATLAS-Info entnehmen.
Quellenangaben
Rat legt höhere Zölle auf russische und belarussische Getreideerzeugnisse fest
Redaktionell bearbeitet durch
Matthias Merz
Geschäftsführer der AWA AUSSENWIRTSCHAFTS-AKADEMIE GmbH
Geschäftsführer der HZA HAMBURGER ZOLLAKADEMIE GmbH
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Russland- und Belarus-Sanktionen der EU
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